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#garten und natur

Lebendige Gärten für eine lebendige Region

Gärten können nach Berechnungen des BUND so viel für den Natur-, Insekten- und Klimaschutz leisten wie alle Naturschutzgebiete in Deutschland zusammen! Ein Garten kann vieles sein: Rückzugsort, Lebensraum, Experimentierfeld. Wo Wildblumen blühen, Hecken summen und Regenwürmer den Boden lockern, entsteht ein Stück lebendige Landschaft im Kleinen. Wenn wir Gärten wieder wilder, vielfältiger und lebendiger gestalten, geben wir der Natur ihren Platz zurück und bewahren so, was Leben möglich macht.

„Beurteile einen Tag nicht danach, welche Ernte du am Abend eingefahren hast. Sondern danach, welche Samen du gesät hast.“ 

Robert LouisStevenson | schott. Schriftsteller

  • Warum müssen wir aktiv werden?

    Warum müssen wir aktiv werden?

    Die biologische Vielfalt nimmt weltweit in alarmierendem Tempo ab. Laut Weltbiodiversitätsrat (IPBES) sind rund eine Million Tier- und Pflanzenarten vom Aussterben bedroht. Auch in Deutschland gilt inzwischen über ein Drittel aller Tier- und Pflanzenarten als gefährdet. Gründe sind u. a. versiegelte Flächen, Monokulturen, die falsche Pflanzenwahl, eine intensive Landwirtschaft und der Klimawandel.

    Aber was hat das mit dem eigenen Haus- und Gemüsegarten zu tun? Gärten können in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle spielen: Fast 80% der Haushalte verfügen über einen Garten oder Außenflächen wie Balkone oder Terrassen.

    Doch viele Privatgärten sind heute kaum noch Lebensräume: pflegeleichte Schotterflächen, steriler Rasen und exotische Zierpflanzen bieten weder Nahrung noch Schutz für Insekten, Vögel oder Kleintiere. Gleichzeitig verschwinden auch traditionelle Nutzpflanzen, weil alte, regionale Gemüsesorten nicht mehr angebaut und weitervermehrt werden. Sie sind meist nicht in Saatgutregistern gelistet. Damit geht wertvolles genetisches Erbe verloren, das in Zeiten des Klimawandels wichtiger ist denn je. 

    Schön ist, dass dabei ein hoher Grad an Selbstwirksamkeit vorhanden ist: Jeder merkt, dass es wächst, dass etwas zu ernten da ist und dass man Saatgut tauschen kann. Wie früher die Gärtner über den Gartenzaun hinweg. 

    Wenn wir also in unseren Gärten wieder Raum für Natur schaffen mit heimischen, klimaangepassten Pflanzen, wilden Ecken und blühenden Strukturen, können wir dazu beitragen, diesen Trend umzukehren.

  • Was wollen wir erreichen?

    Was wollen wir erreichen?

    Mehr Biodiversität in unseren heimischen Gärten: Sowohl bei Nutzpflanzen als auch bei Wildpflanzen. Damit fördern wir die Weitergabe von genetischem Wissen und menschlichem Know How.

    Ziel ist es, die Natur zurück in die Siedlungen zu holen: durch artenreiche Blühpflanzen, heimische Sträucher und Bäume, durch das Zulassen von Wildnis, wo es möglich ist. Gleichzeitig soll auch das Wissen um alte Kulturpflanzen, Saatgutvermehrung und naturnahe Gartenpflege weitergegeben werden. So fördern wir biologische und kulturelle Vielfalt zugleich.

    Jeder Garten kann zu einem kleinen Ökosystem werden, das Lebensraum, Nahrung und Rückzugsorte für Insekten, Vögel und Kleintiere bietet und gleichzeitig Erholungsraum für den Menschen bleibt.

  • Wie wollen wir das erreichen?

    Wie wollen wir das erreichen?

    Wir setzen auf Austausch, Gemeinschaft und Wissenstransfer. Die Vernetzung von Aktiven wie Gärtnern, Imkern, Baumdoktoren, Pomologen, Biologen, Bienenbotschaftern ist sehr wichtig – und im Digitalzeitalter sehr einfach. Die Organisation einer lokalen Samenbörse „Nahe-Glan-Hunsrück“ könnte dazu ein Anfang sein. Als Treffpunkt für Menschen, die Saatgut tauschen, Wissen vermitteln und sich gegenseitig inspirieren wollen.
    Workshops, Gartenführungen oder gemeinsame Pflanzaktionen können das Bewusstsein für naturnahe Gestaltung zusätzlich stärken.

  • Wer ist angesprochen?

    Wer ist angesprochen?

    Alle, die einen Garten haben, ein Stück Land, egal ob am Haus, auf freier Flur, mit oder ohne Zaun, ob Balkon, Terrasse oder Gemeinschaftsfläche.
    Menschen, die Tipps geben oder Erfahrungen teilen möchten.
    Schulen, Kindergärten, Vereine und Kommunen, die Bildung, Biodiversität und nachhaltiges Handeln miteinander verbinden wollen.

Wo kann ich mich informieren?

  • © NaturGarten e. V.

    NaturGarten e. V. 

    NaturGarten e.V. setzt sich seit über drei Jahrzehnten dafür ein, Gärten, Grünflächen und Spielräume naturnah und biodiversitätsfördernd zu gestalten. Mit Heimischen Pflanzen, nachhaltigen Bauweisen und einem breiten Bildungs-, Fachbetriebs- und Veranstaltungsangebot.

    Zu NaturGarten e. V.

  • © NABU

    NABU

    Der NABU (Naturschutzbund Deutschland e.V.) ist einer der größten Umweltverbände Deutschlands und engagiert sich für den Schutz von Natur und Artenvielfalt. Auf seiner Gartenseite bietet der NABU praxisnahe Tipps und Grundlagen für naturnahes, ökologisches Gärtnern für mehr Biodiversität direkt vor der Haustür und auf dem Balkon. Die vielen Orts-, Kreis- und Landesgruppen engagieren sich lokal für Natur- und Artenschutz, z. B. durch Pflegeeinsätze, Umweltbildung, Nistkastenaktionen oder politische Arbeit vor Ort.

    Zum NABU

  • © Permakultur Institut

    Permakultur Akademie

    Der Permakultur Institut e.V. fördert seit 1983 eine zukunftsfähige Lebensweise durch Bildung, Forschung und praktische Projekte im Bereich Permakultur. Auf der Website finden sich Kurse, Lernorte und Netzwerke, die zeigen, wie nachhaltiges Gestalten von Garten, Gemeinschaft und Landschaft gelingen kann. Ein regelmäßiger Eventort ist die Bannmühle Odernheim.

    Zur Permakultur Akademie

     

  • © BUND

    BUND RLP

    Wildbienen sind für das Ökosystem und die Bestäubung von Pflanzen essenziell: Sie tragen maßgeblich zur Artenvielfalt bei und stehen im Zentrum des Artenschutzes. Der BUND Rheinland-Pfalz widmet sich aktiv ihrem Schutz, z. B. durch Ausbildung von Wildbienenbotschaftern und Beratung von Landwirten und Privatpersonen.

    Wildbienenbotschafterinnen in der Nahe-Hunsrück-Region
    Melanie Adamik, Waldalgesheim
    Anja Münch, Wallhausen
    Katja Geißler

    Zum BUND RLP

Buchtipps

Baumschulen und Gärtnereien mit nachhaltiger Ausrichtung

Der ArtenFinder Rheinland-Pfalz ermöglicht es Bürgerinnen und Bürgern, Beobachtungen von Wildbienen, Pflanzen und anderen Arten unkompliziert zu melden und so wertvolle Daten für den Naturschutz bereitzustellen. Damit können Sie zum Natur-Monitoring beitragen.

Zum Artenfinder RLP 

© nabu

Die NABU Naturgucker-Akademie ist ein kostenloser, digitaler Lernort für alle, die ihr Artenwissen flexibel und praxisnah erweitern möchten. Sie bietet von Experten entwickelte Online-Kurse zu Tieren, Pflanzen, Pilzen und verschiedenen Lebensräumen, aber auch zum Hausgarten an, ergänzt durch Themen wie Nature Journaling. Die Inhalte sind multimedial aufbereitet und können jederzeit im eigenen Tempo durchgearbeitet werden; wer möchte, kann sein Wissen über Abschlusstests zertifizieren lassen. Regelmäßige Online-Vorträge sowie optionale Praxistage vor Ort ermöglichen es, das Gelernte zu vertiefen und direkt in der Natur anzuwenden.

Zur NABU Naturgucker-Akademie