Was ist Nachhaltigkeit?
Nachhaltigkeit ist weit mehr als ein Trend. Es ist ein zentraler Begriff, der uns aufzeigt, wie wir in einer Welt mit begrenzten Ressourcen verantwortungsbewusst handeln können, ohne die Bedürfnisse zukünftiger Generationen zu gefährden. Doch was verbirgt sich hinter dem Begriff „Nachhaltigkeit“?
»Die Welt hat genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht für jedermanns Gier.«
Der Begriff der Nachhaltigkeit hat seinen Ursprung im 18. Jahrhundert: Forstwirt Hans Carl von Carlowitz entwickelte erstmals das Konzept, Wälder so zu nutzen, dass sie auch für kommende Generationen erhalten bleiben. Heute ist Nachhaltigkeit weit umfassender und betrifft alle Aspekte unseres Lebens – von der Umwelt über die Wirtschaft bis hin zur Gesellschaft. Es geht darum, das Leben so zu gestalten, dass es langfristig tragfähig und gerecht ist.
Als Startpunkt der weltweiten Diskussion über Nachhaltigkeit gilt ein Bericht, den die Weltkommission für Umwelt und Entwicklung der Vereinten Nationen unter dem Titel „Our Common Future“ im Jahre 1987 veröffentlichte. Dieser sogenannte »Brundtland-Bericht«, benannt nach ihrer Vorsitzenden, der ehemaligen norwegischen Ministerpräsidentin Gro Harlem Brundtland, beinhaltet die wohl meistzitierte Definition des Begriffs der nachhaltigen Entwicklung:
„Nachhaltige Entwicklung ist eine Entwicklung, die die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt, ohne zu riskieren, dass künftige Generationen ihre eigenen Bedürfnisse nicht mehr befriedigen können.“
Dies stellt klar, dass Nachhaltigkeit nicht nur den Umweltschutz umfasst, sondern auch den sozialen und wirtschaftlichen Kontext.
Die Agenda 2030 der Vereinten Nationen, die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) definiert, bildet heute den globalen Rahmen für eine nachhaltige Zukunft. Diese Ziele reichen von der Bekämpfung des Klimawandels über die Förderung von Bildung und Gesundheit bis hin zu Maßnahmen gegen Armut und Ungleichheit. Sie sind die Grundlage für politische Entscheidungen und die Ausrichtung weltweiter Entwicklungsstrategien.
In einem Kurzvideo fasst Brot für die Welt in unter 3 Minuten zusammen, was die nachhaltigen Entwicklungsziele sind und wie sie umgesetzt werden können.
Ein entscheidender Aspekt der Nachhaltigkeit ist die Kreislaufwirtschaft, die darauf abzielt, Ressourcen zu schonen, Abfall zu vermeiden und Materialien möglichst lange im Wirtschaftskreislauf zu halten. Dies erfordert eine Umgestaltung der Produktions- und Konsumgewohnheiten. Gleichzeitig müssen wir erkennen, dass nicht alle Ressourcen ersetzbar sind: Starke Nachhaltigkeit verlangt, dass wir die Unersetzlichkeit bestimmter Naturgüter anerkennen, etwa bei der biologischen Vielfalt, die für das Überleben der Menschheit entscheidend ist.
Eine bessere Darstellung der SDGs ist daher eine Torte (Wedding Cake), die auf Existenzbedingungen aufbaut: Ohne Natur (Ökologie) keine Gesellschaft (Soziales) und ohne Gesellschaft keine Wirtschaft (Ökonomie).
Nachhaltig zu leben bedeutet, tägliche bewusste Entscheidungen zu treffen, die den Prinzipien der Nachhaltigkeit entsprechen. Dabei geht es um die richtige Balance zwischen den Bedürfnissen der Gegenwart und den Anforderungen der Zukunft.
Doch auch über den Einzelnen hinaus ist ein Umdenken erforderlich. Die politische Ebene spielt eine Schlüsselrolle in der Umsetzung nachhaltiger Entwicklung. Internationale Abkommen und politische Maßnahmen müssen so gestaltet werden, dass sie sowohl ökologische als auch soziale Ziele erreichen.
Nachhaltigkeit ist ein umfassendes Konzept, das uns alle betrifft – als Individuen, als Gesellschaft und als globale Gemeinschaft. Es fordert von uns, dass wir heute Verantwortung übernehmen, um morgen noch eine lebenswerte Welt zu hinterlassen. Indem wir nachhaltige Praktiken in unseren Alltag integrieren, unser Wirtschaften und unsere Politik nachhaltig gestalten und uns für eine gerechtere Welt einsetzen, können wir einen wichtigen Beitrag zu einer zukunftsfähigen Gesellschaft leisten.
Die Plattform Agenda 2030 beschäftigt sich mit der Halbzeitbilanz der Umsetzung der Agenda 2030 und ihrer 17 Nachhaltigkeitsziele (SDGs). Sie informiert über aktuelle Reports, Analysen, Veranstaltungen und politische Handlungsempfehlungen, insbesondere wie Deutschland und die Welt bei den Zielen vorankommen.
Die 17 Ziele (Sustainable Development Goals, SDGs) der Agenda 2030 sind eine umfassende globale Agenda, die Armut beenden, Ungleichheiten und Klimawandel bekämpfen sowie Frieden und Wohlstand für alle fördern will. Die Website bietet dazu Hintergrundinfos, Bildungs- und Mitmachmaterialien, Blogbeiträge, Podcasts, Videos sowie Aktionen wie die „TU DU’s“ oder das 17Ziele-Mobil.
Das Gemeinschaftswerk Nachhaltigkeit unterstützt Menschen und Organisationen in Deutschland dabei, sich für eine nachhaltige Gesellschaft im Sinne der Agenda 2030 zu engagieren. Die Plattform bietet Vernetzung, Veranstaltungen, Ressourcen, thematische Schwerpunkte, Mitmachaktionen wie die Deutschen Aktionstage Nachhaltigkeit und den Nachhaltigkeitspreis „Projekt Nachhaltigkeit“.
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